Neue Medien in der Kunsttherapie
Olgica Jovanov, Sigmund-Freud-Universität (Berlin)
Abstract:
Die fortschreitende Digitalisierung hat auch die Kunsttherapie erreicht. Meine Abschlussarbeit untersucht den Einsatz neuer Medien in der kunsttherapeutischen Praxis und beleuchtet sowohl Potenziale als auch Herausforderungen. Im Fokus steht, in welchen Bereichen die Akzeptanz neuer Medien vorhanden ist, um therapeutische Prozesse zu unterstützen. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 78 Teilnehmern und analysiert die Erfahrungen, Wahrnehmungen und Grenzen neuer Medien in verschiedenen therapeutischen Settings. Ergänzend fließen Erkenntnisse aus einem 3-monatigen Praktikum im Living Museum in Wil, Schweiz, ein, wo digitale Tools eingesetzt werden. Die Ergebnisse zeigen eine positive Wahrnehmung neuer Medien, vor allem bei jüngeren Generationen, aber auch Skepsis bezüglich des Verlusts physischer Erlebnisse. Es wird empfohlen, eine Balance zwischen traditionellen und digitalen Methoden anzustreben.
Zur Person:
Olgica Jovanov ist Kunsttherapeutin und studiert im Masterstudiengang Kunsttherapie an der Sigmund Freud Privat Universität in Berlin. Sie ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und hat eine psychoonkologische Fortbildung (DKG zertifiziert) absolviert. In einem 4-monatigen Praktikum im Living Museum, Schweiz, erprobte sie digitale Tools wie Bildbearbeitungsprogramme.
Das Phänomen der Mimetischen Wörter in der Kunsttherapie
Jieun Choung, Hochschule für Bildende Künste (Dresden)
Abstract
Das Konzept der Mimetischen Wörter bezieht sich auf einen nicht-akustisch-hörbaren Klang und verwendet Phänomime und Psychomime, um bestimmte Gefühle, psychologische Zustände, Bewegungen, Texturen und Formen darzustellen und ihnen nachzusinnen. In den Mimetischen Wörtern liegt eine ästhetische Kraft, die die Möglichkeit für künstlerische Interaktionen zwischen zwischen Therapeut*innen und Patient*innen enthält.
Das Konzept der Mimetischen Wörter bezieht sich auf einen nicht-akustisch-hörbaren Klang und verwendet Phänomime und Psychomime, um bestimmte Gefühle, psychologische Zustände, Bewegungen, Texturen und Formen darzustellen und ihnen nachzusinnen. In den Mimetischen Wörtern liegt eine ästhetische Kraft, die die Möglichkeit für künstlerische Interaktionen zwischen zwischen Therapeut*innen und Patient*innen enthält.
Im Rahmen dieser Dissertation werden die mimetischen Wörter aus der koreanischen Sprache künstlerisch untersucht und ihre ästhetischen Qualitäten herausgearbeitet, um ihre kunsttherapeutische Wirkung zu erfassen. Hierbei wird folgenden Fragen und Themen nachgegangen: Wie können koreanische mimetische Wörter als intermediales Material in der Kunsttherapie genutzt werden? Wie kann die ästhetische Qualität der mimetischen Wörter in der klinischen Kunsttherapie erhalten bleiben? Wie kann diese kunsttherapeutische Vorgehensweise, basierend auf einer Fremdsprache im klinischen Bereich angewendet werden?
Zur Person
Jieun Choung promoviert seit Juli 2022 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden im Fach Kunsttherapie bei Prof.in Dr. Alexandra Hopf und Prof. Dr. Tobias Loemke (HfWU Nürtingen-Geislingen). Sie ist eine Südkoreanerin, die in Deutschland und in Russland aufgewachsen ist. Sie erwarb einen Master of Arts in Intermediale Kunsttherapie an der Medical School Hamburg mit einer Auszeichnung als Jahrgangsbeste. Ihr Forschungsinteresse gilt dem Thema „Mimetische Wörter und ihre ästhetischen Qualitäten“. Seit Juli 2022 ist sie als Kunsttherapeutin an der Stiftung SPI-Tagesstätte Friedrichshain in Berlin tätig.
Systematische Erfassung Künstlerischer Therapien: Entwicklung und Anwendung eines Beobachtungsbogens für Impromusiktheater
Sungeun Kim, Universität der Künste (Berlin)
Abstract
Dieser Beitrag diskutiert die Anwendung von Beobachtungsbögen zur Evaluation Künstlerischer Therapien für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in Pflegeeinrichtungen und stellt den selbst entwickelten Beobachtungsbogen „Behavior Observation Form for Improvised Musical Theatre for Cognitive Impairment (BO-IMT)“ vor. Der BO-IMT wurde im Rahmen eines Dissertationsprojekts konzipiert, um die TeilnehmerInnen systematisch während Impromusiktheater-Sitzungen zu beobachten und die therapeutische Wirksamkeit der Intervention zu evaluieren. Diese Kategorien ermöglichen eine differenzierte Analyse von Verhaltensveränderungen der Teilnehmenden im Verlauf der Sitzungen und liefern fundierte Einblicke in individuelle Entwicklungen und gruppendynamische Prozesse. Die numerischen Bewertungen sind nicht als absolute Diagnosen gedacht, sondern dienen dazu, die Akzeptanz der Intervention sowie die Entwicklung der Interaktionen und der Gruppendynamik darzustellen. Der BO-IMT wurde durch ExpertInnen aus den Bereichen Demenz und künstlerische Therapien validiert, um eine umfassende und präzise Erfassung der Verhaltensweisen und Interaktionen zu gewährleisten. Die Diskussion fokussiert auf die Eignung des Instruments zur Abbildung komplexer Interaktionen in Künstlerischen Therapien und auf Herausforderungen wie Reliabilität und subjektive Interpretation durch die TherapeutInnen. Der Beitrag unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung zur Optimierung der Anwendbarkeit dieses Instruments und gibt Empfehlungen für dessen Implementierung in Pflegeeinrichtungen.