Leitlinienarbeit in der WFKT

Was sind Leitlinien im medizinisch-therapeutischen Bereich?

„Die „Leitlinien“ der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollen aber auch ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die „Leitlinien“ sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung“

Die Entwicklung der Leitlinien erfolgt aufgrund der Initiative der AWMF und – sofern bei der publizierten Leitlinie nicht anders angegeben – aus Eigenmitteln der Fachgesellschaften.

Welche Bedeutung haben Leitlinien für die Künstlerischen Therapien?

Bei der Erstellung von Behandlungsleitlinien spielen neben den Wirksamkeitsfaktoren auch wirtschaftliche Aspekte eine bedeutende Rolle, so dass auch wesentlichen Strukturen des Gesundheitssystems beeinflusst und mitgestaltet werden.
Leitlinien werden in wiederkehrenden Revisionsverfahren an den aktuellen Stand von Praxis und Forschung angepasst.

Die Arbeitsgruppe „Implementierung“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerische Therapien

Seit 2002 bemüht sich eine Arbeitsgruppe der Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerische Therapie (BAG-KT) im Rahmen anstehender Revisionsverfahren um die Implementierung Künstlerischer Therapien. Dies ist entscheidend damit Künstlerische Therapien im medizinischen Kontext systematisch in Behandlungskonzepten integriert werden können.

Im Antragsverfahren zur Aufnahme der Künstlerischen Therapien in die jeweilige Leitlinie ist, neben einem Empfehlungsschreiben, eine Begründung mit Nachweis der Wirksamkeit nach Evidence based Medicine (EbM) Kriterien bereitzustellen.

Was bedeutet Leitlinienarbeit in der WFKT?

Die WFKT muss zukünftig in Kooperation mit der BAG-KT („Implementierung“) und den weiteren akademisch-wissenschaftlichen Ressourcen, z.B. den Forschungsinstituten der Hochschulen, gemeinsame Kompetenz-Strukturen aufbauen, die sich auch ökonomisch abbilden lassen.

In folgenden Leitlinien sind Künstlerische Therapien vertreten

  • Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen 
  • Bipolare Störungen
  • Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
  • Demenz
  • Mammakarzinom der Frau: Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge
  • Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Schizophrenie
  • NVL unipolare Depression
  • Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten
  • Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen
  • Psychosoziale Versorgung in der Pädiatrischen Onkologie und Hämatologie
  • Schlaganfall
  • Therapie der Adipositas im Kindes- und Jugendalter 
  • Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden
  • Zwangsstörungen