Künstlerische Therapie wirken, aber wie?
Zum Stand der Wirkfaktorenforschung in den Künstlerischen Therapien
Unter diesem herausfordernden Motto stand am 20.09.2019 die Jahres- und Fachtagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT).
Im Zusammenhang mit der 40-Jahrfeier der akademischen Musiktherapie Deutschlands sowie der Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie DGMT, fand diese an der SRH in Heidelberg statt.
Zum Auftakt präsentierten Vertreter vier künstlerischer Therapien (Kunst-, Musik-, Theater-, Tanz- und Bewegungstherapie) die aktuelle Forschungssituation und wissenschaftliche Ausrichtung der jeweiligen Bereiche. Es wurde zum einen deutlich, wie unterschiedlich der Stand der
wissenschaftliche Etablierung in den einzelnen Disziplinen ist, aber auch welchen Herausforderungen sich die Wirkfaktorenforschung der Fachrichtungen weiterhin stellen muss.
Alle künstlerischen Therapien sind zunächst einmal praktisch ausgerichtet, was die Frage aufwirft, wie es möglich ist sie theoretisch zu erfassen und akademisch aufzuarbeiten.
Mit welchen Methoden können Wirkfaktoren abgebildet und beschrieben werden? Welche theoretischen Modelle und Konzepte (naturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche oder künstlerische) dienen der Orientierung? Gibt es schon hinreichende eigene theoretische Modelle und ein gutes Fundament, welche die Wirkung künstlerischer Therapien erklären können?
Natürlich wurden diese Fragen auch schon in anderen therapeutischen oder medizinischen, sprich praktisch-orientierten, Disziplinen aufgeworfen, vor allem auch in der Psychotherapie. Doch gerade die wissenschaftlichen Projekte und Forschungsergebnisse in der Psychotherapie machen deutlich,
dass eine Wirkung zwar mit empirischen Methoden nachgewiesen werden kann, aber nur schwer abzubilden ist, wie oder welchen Unterschied es zwischen einzelnen Fachrichtungen gibt – und die künstlerischen Therapien stehen ebenfalls vor genau dieser Herausforderung, sich mit dem Motto „Künstlerische Therapien wirken – aber wie?“ auseinanderzusetzen.
Im weiteren Verlauf der Tagung war es möglich, Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte im Rahmen einer Postersession zu erhalten. Nach der sich anschließenden Mitgliederversammlung der WFKT mündete der Abend in der Feierstunde für die akademische Musiktherapie Deutschlands.
Hintergründe der Arbeit des WFKT
Die Arbeit der WFKT ist vorrangig orientiert am aktuellen Gesundheits- und Sozialwesen in Deutschland, welches im Zeichen eines naturwissenschaftlichen Paradigmas steht. Insbesondere im Gesundheitssystem sind evidenzbasierte Wirksamkeits- und Wirkungsnachweise Voraussetzung der Existenz(-sicherung) aller therapeutischen Berufe. Der Bedarf und die Relevanz einer
wissenschaftlichen Positionierung und Etablierung künstlerischer Therapien wird also schnell deutlich.
Bisher fehlen häufig jedoch öffentliche Fördermittel, sodass die Künstlerischen Therapien weiter vor einer großen Herausforderung stehen, um sich als gleichwertiger (wissenschaftlicher) Partner auf den zugänglichen Leitungsebenen etablieren zu können. Dies ist die Voraussetzung, um ganzheitliche therapeutische Alternativen nicht nur anbieten sondern auch konstituieren zu können.
Bei bestehenden etablierten angrenzenden Fachrichtungen wie Physio-, Logo- oder Ergotherapie ist zudem eine politisch forcierte Akademisierung der Berufszweige sichtbar. Dies unterstreicht ebenfalls die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Positionierung der künstlerischen Therapien.
Daraus ergeben sich folgende Ziele und Arbeitsschwerpunkte der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für künstlerische Therapien:
Es wird eine gesetzliche Anerkennung des Berufsbildes und eine Sicherung der Berufsbezeichnung Künstlerische Therapien angestrebt. Zudem sollen überzeugende Ausbildungsstandards formuliert und vermittelt werden, wobei existierende bildungs- und heilungsrechtliche Vorgaben für Gesundheitsberufe zur Orientierung genutzt werden.
Neben der oben genannten beruflichen Wertschätzung arbeitet die WFKT an der Mitwirkung und dem Kontakt zu Entscheidungsgremien des Gesundheitswesens. Dies ist notwendig, um als Therapieverfahren in Leitlinien integriert, sowie bei den medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und Patienten (Selbsthilfeorganisationen) anerkannt zu werden.
Im Bereich der Forschung bedarf es noch einer weiteren Systematisierung von theoretischen und methodischen Grundlagen sowie Strategien. Die WFKT möchte die systematische Forschung in verschiedenen Indikationsbereichen und Anwendungsfeldern (Methodenpluralismus) fördern und unterstützen.
Geschichte der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künsterlische Therapien
Im Jahr 2009 wurde zunächst der „Forschungsverbund Kunsttherapie“/FVKT als institutioneller Zusammenschluss gegründet. Dieser Verbund war eine Kooperation der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg, der Hochschule für Kunsttherapie (HKT, jetzt HfWU) in Nürtingen sowie der Alanus-Hochschule Alfter. Finanziell wurde die Aufbauphase des FVKT durch die Software AG Stiftung gefördert. Die Ziele des Forschungsverbundes waren der Aufbau eines Forschungsnetzwerkes Kunsttherapie inklusive eines fachspezifischen Promotionskolloquiums, ein kontinuierlicher, hochschulübergreifender Austausch über aktuelle Forschungsprojekte/-vorhaben etc. und die Systematisierung theoretischer sowie methodischer Grundlagen und Strategien für Kunsttherapieforschung.
Im Jahr 2013 kam es zur Erweiterung zum „Forschungsverbund Künstlerische Therapien“, welcher gekennzeichnet war durch eine personelle Mitgliedschaft. Es wurde eine Arbeitsgruppe von aktiv
forschenden ProfessorInnen an den kooperierenden Hochschulen und Universitäten entwickelt, welche sich regelmäßig traf und für Austausch zwischen Künstlerischen Therapien sorgte.
Durch intensivere Zusammenarbeit mit Universitäten (u.a. Universität Witten/ Herdecke, Universität Ulm, Universität der Bildenden Künste Berlin) konnten auch die Bedingungen für kooperierende Promotionen verbessert werden.
Die Stabilisierung einer Kooperationsstruktur ermöglichte auch einen besseren Austausch mit Wissenschaftlichen Fachgesellschaften und die Entwicklung internationaler Kooperationen.
2017 wurde die Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien bei einer Tagung in Hamburg gegründet.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit der WFKT ergibt sich aus den oben genannten Zielen und liegt beim Ausbau der Kooperationen zwischen Hochschulen, Instituten, Universitäten und anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften (national und international) sowie der (Weiter-)Entwicklung hochschulübergreifender Forschungsprojekte mit Etablierung von Arbeitsgruppen. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll mehr gefördert und die Publikation von qualitativ
hochwertigen Forschungsergebnissen vorangetrieben werden.
Wirkfaktorenforschung in der Theatertherapie (Vortragender: Johannes Junker)
„Ist das Glas halb voll oder halb leer?”
Das Kurzreferat von Johannes Junker geht auf die unterschiedlichen Sichtweisen der Wissenschaftlichkeit in der Theatertherapie ein. Hintergrund dieser verschiedenen Sichtweisen ist, dass diese junge Therapieform in ihren Ursprüngen praktisch ausgerichtet war und sich erst seit den letzten vier Jahrzehnten im akademischen Feld bewegt.
Die Akademisierung ist zudem auch sehr unterschiedlich geprägt und kann in drei Kategorien eingeteilt werden: die der geisteswissenschaftlichen, der künstlerischen und der naturwissenschaftlichen Ausrichtung. Die erste unternimmt den Versuch die theoretischen Hintergründe der Verbindungen zwischen den Begriffspaaren Theater und Therapie, sowie der Ursprünge zu beleuchten. Die zweite Kategorie unternimmt den Versuch die Theaterkunst in den Fokus zu stellen und deren besondere Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungen zu thematisieren. Die dritte befasst sich mit der Messbarkeit und somit Evaluation der konkreten Anwendung.
Im Rahmen der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien gibt es nun eine eindeutige Vorgabe. Sie steht im Zeichen des deutschen Gesundheitssystems und deren derzeitigem naturwissenschaftlichen Paradigmas. Die Wissenschaftlichkeit wird an der Evidenz basierten naturwissenschaftlichen Parametern bewertet. Hierzu bedarf es eines hohen wissenschaftlichen Differenzierungsniveaus. Diese drücken sich in personellen, materiellen und methodischen Strukturvorgaben aus. Um diese zu erfüllen werden zum einen naturwissenschaftlich ausgebildete WissenschaftlerInnen benötigt, zum anderen finanzielle Förderungen um Untersuchungslabore aufbauen zu können und des Weiteren methodische Sicherheit, die es überhaupt gestattet, seine Theatertherapiemethode reproduzierbar auszugestalten.
Hierzu das Beispiel aus der theatertherapeutischen Schizophrenieforschung. In dem Artikel „Dramatherapy work in the treatment of schizophrenic psychoses“ (Junker, 2018) werden alle
relevanten Artikel dieses Themenbereiches zwischen 1985 bis 2018 untersucht. „Research results to date will be collated and assessed as to their proven effectiveness and methodic relevance. As far as the effectiveness of dramatherapy treatments is concerned, supporting evidence as required by the German Health System as a starting point for possible and necessary future research will be included (ebd. S. 42).
Hier wird deutlich, dass keiner der Untersuchungen die Evidenz basierten Kriterien eins bis drei erfüllen. Hinzu kommt, dass keiner der Artikel die in der jeweiligen Untersuchung angewandte theatertherapeutische Methode so beschreibt, dass diese für einen Kollegen nachvollziehbar wäre. Exemplarisch bedeutet dies, dass die qualitative ausreichend gute Beschreibung der konkreten Anwendung von Methoden noch nicht erreicht ist.
Hier liegt der nächste Schritt in der konkreten nachvollziehbaren Beschreibung von Fällen, die es ermöglichen eine methodische Vergleichbarkeit überhaupt erst zu erreichen. In den Worten des Artikels: „This little foray into the description of a survey might serve to illustrate just how important the precise structuring and description of content within the structure is if you want to find out what researchers actually mean when they talk about dramatherapy. Only then does a survey become comprehensible and can be repeated and evaluated. And in this way the core areas of the relevant therapeutic methods can be compared with one another.” (ebd. S 54).
Weiterhin sollten die wissenschaftlichen Grundbedingungen weiter ausgebaut werden: personelle, methodische, strukturelle und informationelle Mittel in einer weltweiten Vernetzung, um diese sehr kleine Wissenschaftsdisziplin weiter zu entwickeln.
Nun ist das Glas halb voll oder halb leer?
Beides, denn diese junge Wissenschaft fängt an, ein Bewusstsein für seine Wirkungskraft auch in der Umgebung zu bekommen, in der sie sich gerade bewegt – also nicht ausschließlich in der Vergangenheitssuche und der theoretischen Erschließung der verschiedenen Mittel, sondern auch in der Erläuterung der Wirkfaktoren. Andererseits bleibt sie kritisch, da sie sich auch mit der Theaterkunst als Wissenschaft auseinanderzusetzen beginnt und damit auch einen andersartigen Referenzrahmen hat, der seinen eigenen wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten unterliegt.
Somit kann das halbe Glas ein Vorteil sein, um die Fehler der naturwissenschaftlich orientierten Disziplinen nicht nachzuahmen und sich doch auch in den Maßen mit ihnen auseinanderzusetzen, in dem es im jeweiligen Referenzrahmen vonnöten ist.
Musiktherapie (Vortragender: Thomas Hillecke)
„Ich weiß, dass ich nichts weiß“
Mit diesem Zitat von Sokrates beginnt das Referat zum heuristischen Modell der Musiktherapie von Prof. Dr. Thomas Hillecke.
Die Beschäftigung mit allgemeinen und spezifischen Wirkfaktoren in der Psychotherapie geht der Präsentation des Modells voraus. Zusammenfassend kann unterstrichen werden: Die allgemeinen therapieschulen- und technikübergreifenden Faktoren haben viel größere Bedeutung im psychotherapeutischen Setting als die spezifischen. Sie weisen in den Studien der letzten Jahre deutlich höhere Effektstärken auf. Nach dem kontextuellen Modell von Bruce E. Wampold und Imel sind dies folgende Faktoren:
Zielkonsens/Zusammenarbeit, Empathie, Allianz, Akzeptanz/Bestätigung, Therapeuten, Echtheit, kulturelle Adaption und die Erwartungen.
Nun taucht schnell die Frage auf : Tragen Künste und Künstlerische Therapien etwas spezielles, zusätzliches zu den allgemeinen Faktoren bei? Und wenn ja, ist ein Nachweis erforderlich und wie kann dieser gelingen? Diese Fragen gilt es wohl vor allem in der Zukunft zu beantworten und es ist die Aufgabe der künstlerischen Therapien und der WFKT dazu Stellung zu beziehen.
Prof. Dr. Hillecke gibt im Folgenden Einblicke in das heuristische Modell der Wirkfaktoren in der Musiktherapie; das ABECI-Modell.
Demnach lassen sich fünf Faktoren heraus kristallisieren:
Attention Modulation – Musik hat das Potential Aufmerksamkeit zu erregen und zu fördern.
Behavior (Motoric) Modulation: Musik kann als Medium dienen Bewegung zu modulieren und zu erleichtern.
Emotion Modulation: Musik bietet die Kraft Emotionen zu beeinflussen.
Cognition Modulation: Musik enthält eine Bedeutung, welche subjektiv, kulturell und biologisch geprägt ist.
Communication (Interaction) Modulation: Insbesondere in der Musiktherapie bietet Musik die Möglichkeit zur nonverbalen Kommunikation.
Dieses Modell, in aller Kürze hier nur dargelegt, kann eine Grundlage für weitere Forschungsansätze bilden und gibt eine Idee, welche Besonderheiten und somit auch welche Bedeutung den künstlerischen Therapien in Zukunft zukommen kann.
Kunsttherapie (Vortragender: Harald Gruber)
Zu den Wirkfaktoren der Kunsttherapie – theoretische Grundlagen und Forschungsergebnisse
In diesem Vortrag erfolgt eine Annäherung an die Kunsttherapie zunächst von Seiten der ästhetischen Theorie als Grundlage, bevor Prof. Dr. Harald Gruber aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert und allgemeine und spezifische Wirkfaktoren darstellt.
Die Beschäftigung mit der Ästhetik und der ästhetischen Wahrnehmung ist sicherlich grundlegend für Kunst und Kunsttherapie. Denn was kann durch Kunst(-werke) und Kunsttherapie ermöglicht werden? Die sinnliche Erfahrung– allen voran durch Seh- und Tastsinn bietet neue Zugänge zu Erscheinungen, Bildern oder Situationen. Durch eine ästhetische Wahrnehmung dieser Dinge können wir berührt werden und im Hier und Jetzt ein neues Verständnis entwickeln. Es entstehen neue Perspektiven. Dazu trägt sicherlich auch die Nicht-Alltäglichkeit bei. Des weiteren kann etwas zu einem Ausdruck kommen, das sich verbal nicht beschreiben lässt.
Um einen Bogen dieser Aspekte von Kunst und Kunsttherapie zu den Wirkfaktoren zu bekommen, ist es zunächst notwendig, einen Schritt zurück zu gehen und sich allgemeine Wirkfaktoren der
Psychotherapie anzuschauen.
Einen Überblick verschafft die 2016 erschienene Analyse zu „Klassen allgemeiner Wirkfaktoren der Psychotherapie und ihr Zusammenhang mit Therapietechniken“ (Pfammatter & Tschacher Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie). Zunächst werden allgemeine und nachgewiesene Wirkfaktoren der Psychotherapie (allen voran steht die therapeutische Beziehung) sowie die Standardtechniken verschiedener Schulen dargelegt.
In den nachfolgenden Analysen werden signifikanten Zusammenhänge zwischen vier grundlegenden Klassen allgemeiner Wirkfaktoren (kognitive Verarbeitung, Problembewältigung, emotionale Bearbeitung, Beziehungs- und Motivationsaufbau) und Standardtechniken aufgeschlüsselt. Im Vortrag konzentriert sich Prof. Dr. Gruber vor allem auf die Techniken, welche auch in den Künstlerischen Therapien Anwendung finden, wie z.B. Rollenspiele oder Skulptur- und Aufstellungsarbeit.
2011 arbeitet Prof. Dr. Gruber auch selbst weitere spezifische Wirkfaktoren in einer Arbeit heraus: Kunst unterstützt den nonverbalen Ausdruck, kann schöpferische Prozesse anregen sowie Gestaltungsfähigkeit und spezifische Sinneserfahrungen stimulieren. Dies schließt wieder den Kreis
zur ästhetischen Theorie, welche jedoch auch nur in Teilen die Wirkung der Kunsttherapie erklären kann.
Deshalb entwarf 2017 Sabine Koch das Modell der verkörperten Ästhetik, welche die aktive (Expression) und die rezeptive Erfahrung (Impression) einschließt : Da Aktion (Bewegung) die Basis der Wahrnehmung und Wahrnehmung die Basis der Aktion (Bewegung) ist, konzeptualisiert man den Zusammenhang am besten als Einheit von Wahrnehmung und Bewegung.
Tanz- und Bewegungstherapie (Vortragende: Sabine Koch)
Auf dieses Modell der verkörperten Ästhetik geht Prof. Dr. Sabine Koch im weiteren genauer ein.
Das Modell beschreibt die Wechselwirkung zwischen Kunst und Person und dem Zusammenspiel von Impression und Expression.
Die Verbindung rezeptiver und aktiver Momenten kann genutzt werden, um die potentielle therapeutische Wirkung von Kunst zu verstehen und auch zu erklären.
Eine Person und ihr Körper können von „Kunst“ bewegt werden, diese Eindrücke und körperlichen Resonanzen wiederum beeinflussen das Erschaffen künstlerischer Werken.
Zudem haben die Perspektive, Erwartungen, Einstellungen, Wissen und Durchlässigkeit der Person Einfluss auf Expression und Impression; können aber auch durch diese verändert werden.
Dies erscheint wichtig für einen therapeutischen Ansatz, da es das Potential der künstlerischen Therapien deutlich macht. Mögliche Wirkfaktoren wie z.B. Rollenspiele, Imagination, Body-Mind-Unity, Zugehörigkeitsgefühl etc. können in das Modell integriert werden.
Dies kann als Ausgangspunkt für Forschungsvorhaben dienen.
Die Relevanz solcher Vorhaben für den Progress der künstlerischen Therapien stellt Prof. Dr. Sabine Koch noch einmal am Ende ihres Vortrags heraus. Sie plädiert dafür mutig zu sein sowie für eine methodische Offenheit (quantitative und qualitative, ggf. kunstbasierte Vorgehen) und klientenorientierte Arbeiten.